Das Zentrum für Musik, Gesundheit und Prävention (ZMGP)




Das Zentrum für Musik, Gesundheit und Prävention (ZMGP)

Beitragvon Nikola Roschitsch » Di 24. Jun 2014, 16:14

Das Zentrum für Musik, Gesundheit und Prävention, das 2003 gegründet wurde, bildet innerhalb der Arbeit auf Schloss Kapfenburg einen wichtigen Grundpfeiler.
Diese deutschlandweit einmalige Einrichtung arbeitet stetig daran, MusikerInnen schon von Kindesalter an aktiv dabei zu unterstützen, ihren Körper für und durch das Musizieren fit zu halten. Durch diesen Ansatz soll bewirkt werden, dass Kinder und Jugendliche gesund und mit Freude musizieren und dieser Leidenschaft bis ins hohe Alter nachgehen können.
Mit 120.000 professionellen MusikerInnen und ca. 5 Millionen Laienmusizierenden, wovon 64% der aktiv Musizierenden Kinder und Jugendliche sind, bilden MusikerInnen eine große und wichtige Zielgruppe innerhalb einer sehr breit gefächerten Altersspanne. Durch die zunehmende Bedeutung von Prävention und Gesundheitsförderung stellt vor allem das musikalische Terrain ein wichtiges Handlungsfeld für Interventionsmaßnahmen dar.

Aufgaben und Ziele des ZMGP

Als Zentrum für Musik, Gesundheit und Prävention begleiten wir Musiker in Fragen der Prävention und Gesundheitsförderung. Unser Anliegen ist es, Möglichkeiten erlebbar zu machen, den Körper auf das Musizieren vorzubereiten und ihm ausreichend Entspannung zu geben.
Voraussetzung für eine vielfältige und nachhaltige Wirksamkeit unserer Programme zur Prävention und Gesundheitsförderung ist die Verankerung in der Bildungsarbeit der Musikschulen, der Leistungsorchester auf semiprofessioneller Ebene sowie musikalischer Vereinigungen im Freizeit- und Laienbereich. Langfristiges Ziel des Zentrums für Musik, Gesundheit und Prävention ist es daher, Lehr- und Unterrichtskonzepte zu erarbeiten, die Musizierende in Sachen Gesunderhaltung auf alltagstaugliche und praxisnahe Weise begleiten.
Zur Verwirklichung dieser Ziele führen wir im Zentrum für Musik, Gesundheit und Prävention eine Vielzahl von Projekten durch, mit denen wir schrittweise all diejenigen Menschen ansprechen, die selbst Musik machen, in einer instrumentalen Ausbildung stehen, Musik unterrichten oder aber auch aus medizinischer und musikphysiologischer Sicht mit Musikern in Berührung kommen.

Projekte
Das Hauptaugenmerk des Zentrums sind vor allem die Entwicklung und Realisierung von Konzepten, die das Wissen der Musikphysiologie und Musikermedizin in die musikalische Ausbildung und den Probenalltag integrieren. Ziel der Projekte „gesunde musikschule“, „gesundes orchester“ und „gesund musizieren“ ist die Verbindung von musikalischer und gesundheitlicher Bildung. Die Teilnahme wird mit einer Zertifizierung abgerundet.

Das Basisprojekt „gesunde musikschule“
Der Zusammenhang zwischen Musik und Gesundheit entwickelt sich als zunehmend wichtiges Thema für den Musikschulunterricht. Häufig werden die körperlichen und geistigen Anforderungen bei intensiver Ausübung eines Instrumentes unterschätzt und eine zunehmende Professionalisierung im musikalischen Bereich geht mit steigenden körperlichen und mentalen Anforderungen einher.
Für junge Musiker ist es elementar, mit dem Beginn der musikalischen Ausbildung auch die Grundlagen im Bereich der Musikergesundheit zu erlernen. Musikschulen können daher das Zertifikat „gesunde musikschule“ erhalten, indem sie einen Mentor für Musikergesundheit ausbilden lassen.

Das Projekt „gesundes orchester“
Dem Körper wird beim Musizieren viel abverlangt, sei es durch einseitige Belastung, kognitive Höchstleistungen, Disziplin und konstante Bühnenpräsenz. Um für diese Anforderungen gewappnet zu sein, bietet das Projekt „gesundes orchester“ hierfür optimale Strategien.
Innerhalb des Projekts wird ein Mentor ausgebildet, der in seinem jeweiligen Orchester als „Gesundheitsmanager“ agiert. Die Aufgabe des Mentors besteht darin, das Orchester für die Thematik der Musikergesundheit zu sensibilisieren und praktische Elemente in den Probenalltag zu integrieren. Durch diese Umsetzung kann musikerspezifischen Erkrankungen vorgebeugt und die Effizienz der Probenarbeit positiv beeinflusst werden.

Das Projekt „gesund musizieren“
Das Projekt „gesund musizieren“ richtet sich vorwiegend an den Laien- und Freizeitbereich. Im Vordergrund steht die Freude am Musizieren, das Ausbrechen aus dem Alltag und der „Wellness“-Gedanke, etwas für sich selbst zu tun. Die Projektteilnehmer setzen sich aus verschiedensten Instrumentengruppen zusammen, die im Rahmen des Projekts für zwei Wochenenden ein „Aktions-Orchester“ / einen „Aktions-Chor“ bilden. Unter der Leitung eines namhaften Dirigenten / Chorleiters erarbeiten die Teilnehmer Werke, welche sie in einem Konzert als Projektabschluss präsentieren.
Während der Projekt-Wochenenden erwerben die Teilnehmer in einer vierteiligen praxisnahen Workshopreihe eine Basis-Kompetenz im Bereich der Musikergesundheit.

Fortbildungen
Zu einer weiteren zentralen Aufgabe des Zentrums für Musik, Gesundheit und Prävention gehört das Anbieten von Bildungs- und Seminarprogrammen. Diese Fortbildungen richten sich an Musikschulleiter, Musikpädagogen, Lehrkräfte, Verwaltungsmitarbeiter von Musikschulen und alle weiteren Interessierten, die selbst Musik machen, in einer instrumentalen Ausbildung stehen, Musik unterrichten oder aber auch aus medizinischer und musikphysiologischer Sicht mit Musikern in Berührung kommen.
Innerhalb des Bereichs der Musikergesundheit werden Kurse zur Musikphysiologie, zur mentalen Gesundheit, instrumenten- bzw. gesangsspezifische Angebote sowie Seminare mit didaktischem Schwerpunkt angeboten.

Bewegungsprogramm
Viele Menschen achten erst dann bewusst auf ihre Körperhaltung, wenn sich Schmerzen bemerkbar machen. Rückenschmerzen, Nackenverspannungen und andere gesundheitliche Einschränkungen können durch das Gewicht des Musikinstruments und eine instrumentenspezifische Körperhaltung verstärkt werden. Irrtümlicherweise führt die Schonung des Körpers nicht dazu, dass dieser sich erholt, sondern dazu, dass er immer schwächer wird. Körperliches Training und körperliche Belastung dagegen halten den Organismus jung und vital, leistungsfähig und fit. Dies ist gerade für Musiker extrem wichtig, da beim Musizieren körperliche und geistige Höchstleistungen abverlangt werden.
Das Zentrum für Musik, Gesundheit und Prävention hat sich zur Aufgabe gemacht, Musikern Möglichkeiten für einen Ausgleich zu bieten, um Verspannungen, Muskeldysbalancen und Haltungsschwächen vorzubeugen. Für unsere Gäste bieten wir daher musikerspezifische Bewegungsprogramme an, die individuell auf die Bedürfnisse und Wünsche der jeweiligen Gruppen abgestimmt sind. Das Angebot umfasst darüber hinaus eine Haltungsschulung unter Berücksichtigung des Konzepts der Rückenschule, um den Musikern ideale Voraussetzungen für die Übe- und Spielpraxis aufzuzeigen. Um Schmerzen zu vermeiden und zu einem besseren Körpergefühl zu gelangen, werden verschiedene Übungen zur Lockerung, Dehnung und Konzentrationsförderung durchgeführt, die ohne großen Aufwand in eine Probe zu integrieren sind. Alle Einheiten sind vielseitig, instrumenten- und altersspezifisch gestaltet.

Die Präventionsarbeit kann nur durch die Unterstützung der Kooperationspartner verwirklicht werden, diese sind folgende: Freiburger Institut für Musikermedizin, BARMER GEK, Techniker Krankenkasse, Deutsche Rentenversicherung Baden-Württemberg, Landesverband der Musikschulen Baden-Württembergs, Verband deutscher Musikschulen, Jast Ergo, Blasmusikverband Baden-Württemberg.

Weitere Informationen finden Sie auch unter http://www.fit-mit-musik.de sowie unter http://www.schloss-kapfenburg.de!
Nikola Roschitsch
 
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